30.05.2023 | 10 Min

„Chef, motivier mich doch mal!“

Erfahren Sie, wie Sie als Unternehmer:in Ihre Mitarbeitenden motivieren und wertschätzen können. Schaffen Sie ein Umfeld, in dem sich motivierte Mitarbeitende wohlfühlen und ihre Leistung anerkannt wird.

Entdecken Sie die Bedeutung von Wertschätzung, kleinen Incentives und einer positiven Arbeitseinstellung. Lesen Sie weiter, um den Super-GAU eines unmotivierten Teams zu vermeiden und erfolgreich mit motivierten Mitarbeitenden zusammenzuarbeiten.

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Wie oft haben Sie diese Aussage schon von Ihren Mitarbeitenden gehört?
Gerne am Montagmorgen, wenn die Pflicht ruft, aber die Mitarbeitenden ihre Energie am intensiv erlebten Wochenende schon verbraucht haben.

Mein Großvater hat immer zu mir gesagt: „Junge, wer feiern kann – der kann auch arbeiten!“ Daran habe ich mich seit meiner Ausbildung gehalten, auch wenn es manchmal nicht ganz einfach war. Schließlich ist auch mir nichts Menschliches fremd.

In letzter Zeit habe ich jedoch den Eindruck gewonnen, dass der Begriff „Work-Life-Balance“ derart interpretiert wird, dass das persönliche Vergnügen einen größeren Stellenwert hat als die berufliche Tätigkeit. Dann ist es jedoch keine Balance mehr, sondern eine Verschiebung der Prioritäten in den privaten Bereich. In diesen herausfordernden Zeiten ist diese Entwicklung bedenklich.

Auf einem Seminar brachte es ein befreundeter Unternehmer auf den Punkt: „Es gibt nur zwei Arten von Mitarbeitenden. Die einen sind eine Bereicherung, die anderen eine Belastung.“ Ganz so einfach ist es sicherlich nicht, gleichwohl deckt sich das bestimmt auch mit Ihren Erfahrungen, liebe Leser:innen.


In den letzten Wochen konnte ich es in meinen Trainings wieder sehen. Da gibt es Mitarbeitende, die jeden Kunden mit einem Lächeln empfangen, Zusatzverkäufe aktiv und unaufdringlich ansprechen, Ware ungefragt auffüllen, aufräumen, Kundenfragen kompetent und souverän beantworten und den Boden reinigen – auch wenn es überhaupt nicht ihre Aufgabe ist. Diese Menschen brauchen sich keine Sorgen machen. Sie werden immer wieder einen Job finden, denn leider, so mein Eindruck, ist diese Arbeitseinstellung vom Aussterben bedroht. Als Unternehmer:in sollten wir ein Umfeld schaffen, in dem sich diese Mitarbeitenden auch wohlfühlen. Das reicht von der Gestaltung des Arbeitsplatzes, über das Angebot von Kaffee und Kaltgetränken bis hin zu einem oft vergessenen Punkt: der Wertschätzung.

Signalisieren Sie Ihrem guten Personal, dass Sie mit den Leistungen zufrieden sind? Oder konzentrieren Sie sich nur auf die Problemfälle? Also auf die Mitarbeitenden, die eine Belastung für Ihr Unternehmen sind? Das kann gefährlich werden. Entweder resignieren die motivierten Mitarbeitenden früher oder später, weil sie sehen, dass sich ihre Leistung nicht auszahlt oder - noch schlimmer - überhaupt nicht anerkannt wird. Oder sie ziehen weiter, zu einem Unternehmer:in, der ihre Leistung anerkennt und wertschätzt. Dann haben Sie eines Tages ein Team, das nur deshalb miteinander klarkommt, weil alle keine Lust auf gute Performance haben. Für Sie als Unternehmer:in ist das dann der Super-GAU.

Natürlich stellt sich in diesem Zusammenhang auch immer die Frage nach dem Gehalt. Nach meiner Erfahrung kann es sich aber durchaus rechnen, auch mal mehr zu zahlen als den Mindestlohn. Sollte das finanziell nicht möglich sein, dann gibt es auch noch die Möglichkeit, über kleine Incentives die Leistung anzuerkennen. Bei den gestiegenen Spritpreisen z.B. über einen Tankgutschein oder bei gelungenen Verkaufsaktionen über einen Bonus on top. Fragen Sie Ihren Steuerberater, was ohne größeren Aufwand bei Ihnen möglich ist.

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